Bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann in der Sowjetischen Besatzungszone durch die mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht zur Herrschaft gelangte KPD/SED die grundlegende Umwandlung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse. Das Buch – eine Magisterarbeit im Fach Geschichte aus dem Jahr 1994 – zeichnet diesen Transformationsprozess am Beispiel der agrarisch geprägten Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern für die Jahre von 1945 bis 1952 nach.
Im Mittelpunkt der Darstellung steht dabei die im September 1945 begonnene Bodenreform, die unter dem Motto „Freier Bauer auf freier Scholle“ eine großangelegte Enteignung größeren landwirtschaftlichen Grundbesitzes (sog. „Junker“) zugunsten neugeschaffener Kleinbauernstellen (sog. „Neubauern“) praktizierte. Die kommunistische Transformationspolitik verfolgte insofern mehrere Absichten. Alten Eliten wurde die Existenzgrundlage entzogen, die dafür angesiedelten Flüchtlinge und Vertriebene (sog. „Umsiedler“) wurden in eine Abhängigkeit zur allmählich sich etablierenden „volksdemokratischen“ Ordnung des neuen SED-Staates gebracht. Die geringe Größe der Neubauernstellen, die prekären familiären Verhältnisse und sozialen Kriegsfolgen, sowie die agrarisch-fachlichen Herausforderungen und infrastrukturellen Defizite behinderten das wirtschaftliche Aufblühen des Klein- und Mittelbauerntums. Schon bald wurden auch in Mecklenburg und Vorpommern die Weichen weg von der ländlichen Privatwirtschaft hin zur Kollektivierung der Landwirtschaft gestellt.
Info:
Jens Murken:
Die Transformation der bäuerlichen Gesellschaft Mecklenburgs in den Jahren 1945 bis 1952,
Magisterarbeit (Geschichte), WWU Münster 1994
ASIN: B087Z5TDBD (Kindle eBook, Print Replica)
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